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Polizei … Trans und VelsPOL

„Ohh …. Polizeikontrolle…. “ – mal ehrlich, wer hat da nicht so ein eigenartiges Gefühl im Bauch, vor allem dann, wenn man als Frau oder Mann unterwegs ist und der Ausweis noch etwas völlig zeigt. Für viele von uns Trans*Menschen ist genau diese Situation eigentliche der Horror schlechthin.

Umso interessanter war es, dank der Einladung von VelsPol zu einem Abend in die Polizeidirektion Hannover zu folgen [Ausweis dabei ? – ja …. Anm. der Redaktion]. Okay, dieses mulmige Gefühl war nicht vorhanden, schließlich war ich selbst ja in Polizeibegleitung durch Daniela Rettig. Dass ich an diesem Abend wahrscheinlich die einzige Zivilistin im Raum war, störte anscheinend auch niemand 🙂

Die Kollegin von VelsPo, Marion Sautter, ist im VelsPol-Deutschland Ansprechpartnerin der Fachgruppe Trans*; in einem wirklich spannenden Vortrag über ihre Zeit in der Polizei Niedersachsen und ihrer Polizeikarriere als Polizeirätin bei der Polizei NRW berichtete. Wie ist Trans* und tägliche Polizeiarbeit vereinbar? An ihrem eigenen Beispiel und dem zweier Kolleg_innen zeigte Marion Sautter auf, dass es sehr wohl möglich ist und ein Umdenken in den Polizeibehörden statt findet.

Marion Sautter machte aber auch deutlich, dass dieses Outing in der Behörde sicher gut vorbreitet sein will. Transistion und Diensttauglichkeit, Einsatzfähigkeit und eine ganze Menge anderer Fragen stehen dabei im Vordergrund. Ist man unter Hormoneinfluß noch waffenfähig? Bin ich während der Transistion wirklich uneinegschränkt diensttauglich oder benötige ich einen anderen Arbeitsplatz? Polizeidienst ist eben nicht nur der Streifengang durch eine Fußgängerzone, es kommt zu psyschen und phychischen Grenzsituationen, in denen Kolleg_innen die Gewißheit brauchen, dass der Partner „funktioniert“.

Für ganz wichtig hält Marion Sautter nach ihren eigenen Erfahrungen daher ein gefestigtes soziales Umfeld im breruflichen und privaten Bereich. Man braucht immer Menschen, mit denen man reden kann. Marion Sauter hatte in ihrem Lebensweg beides – sicher auch deswegen, dass sie lange Zeit ihre Karriere als Polizeifrau durchdacht hat und Schritt für Schritt umsetzte. „Bei allem was ich vor hatte, stand im Vordergrund, weter im Polizeidienst bleiben zu können und auch Karriere zu machen, ebenso wichtig waren mir meine Freunde und Familie.“ Marion Sauter hat ein Ziel und sie hat es erfolgreich im Leben umgesetzt.

[Auszeit und kleine Raucherpause]

Eigentlich auch immer die beste Zeit, Menschen persönlich kennenzulernen. So haben sich auch an diesem Abend 2 Zigretten vor der Tür des Polizeipräsidiums gelohnt um neue Kontakte zu knüpfen und Sichtweisen auszutauschen. Ach so – Polizeikontrolle: Mach Dir mal keinen Kopf in Zukunft, ist in der heutigen Zeit also kein Thema mehr und die Freunde in Uniform sind da schon sensibilisiert. Und mal ehrlich, ohne Polizeibegleitung würde ich jetzt noch immer durch die verschlungenen Gänge der Behörde irren und den Ausgang suchen.

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