Projektabschluß an der HEH in Braunschweig – ein Termin der nun bei Gender-BS seit 3 Jahren ein fester Bestandteil des alljährlichen Terminplanes geworden ist.
Die Ausbildung an der HEH umfasst auch ein jährliches Projekt, welches Selbsthilfegruppen im Braunschweiger Raum vorstellt. Die künftigen Fachkräfte erhalten so einen detailierten Einblick über ein breitgefächertes Angebot von organsierter Selbsthilfe von Betroffenen. Seit nunmehr drei jahren ist auch die SHG Gender-BS alljährlich in dieser Vorstellungsrunde – und man ist sich in dieser Zeit auch menschlich ein gutes Stück nähergekommen.
Ungefähr 8 Wochen haben die künftigen Absolventen Zeit, sich mit den Selbsthilfegruppen in Verbindung zu setzen und zu recherchieren – im Abschluß findet im Auditorium eine Präsentation der Ergebnisse statt.
Für uns bei Gender-BS bedeutet dies, dass wir alljährlich ein- bis zweimal Besuch von der HEH an unseren Treffen haben und für weitere Fragen in der Regel noch ein mal 2 – 3 Treffen in kleinerer Runde erfolgen.
Diese Arbeit ist sicher für beide Seiten befruchtend – für Gender-BS bietet sich so die Möglichkeit, das Thema Transidentität und Transsexualität in einer (fachlichen) Öffentlichkeit zu disskutieren und für die Studentinnen gibt es die Möglichkeit, das Thema auch in Bezug auf ihr späteres Arbeitsgebiet zu reflektieren.
In diesem Jahr ist man bei der Vorstellung einen neuen Weg gegangen – keine Powerpoints, dafür aber ein interessanter Dialog mit dem Publikum:
Seit wann wissen Sie, dass Sie Frau (Mann) sind?
Die meisten waren über diese Frage erstaunt, obwohl sie doch recht simple ist. Sicher die Antwort darauf ist es nicht mehr. Aber genau diese Frage war eine gute Überleitung zum Thema Transidentät und Transsexualität. Deutlich wurden die Unterschiede von biologischem Geschlecht und gefühltem Geschlecht (Bewußtsein) differenziert.
Und spätestens danach hatte die Frage vom Anfang „Seit wann wissen Sie…“ eine völlig neue Bedeutung. Für trans*Menschen ist es in verschiedenen Lebensphasen völlig normal, über die eigene Identität nachzudenken.
Zum Abschluß nutzte Daniela Thomä noch kurz die Gelegenheit, sich für die tolle Zusammenarbeit zu bedanken und ging auch auf neue Herausforderungen im medizinischen und Pflegebereich ein.
Kleiner Nachtrag: Melanie Fricke nahm Vivian in dieser Woche einfach mal zum Frauenfußball mit – die Damenmannschaft in Braunschweig hatte damit kein Problem. Eine tolle Geste und ein Zeichen für viele Menschen.