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Emotionaler Kinoabend – The danish Girl

IMG_4425Was soll man da sagen – 9 Leute in einem vollen Kino? Es soll ja keine Seltenheit sein. Etwas ungewöhnlicher wird es für die anderen Kinobesucher, wenn ein Film gezeigt wird und die filmische Thematik plötzlich in persona mit im Kino anwesend ist. Film wird plötzlich Realität und zeigt…. „Ehh Hallo, es gibt uns wirklich – schau Dich um, direkt hinter Dir an der Kinokasse, neben Dir an der Bar, und gemeinsam mit Dir bei ner Zigarette vorm Kino. Das ist kein Film, das ist das pure Leben…. Und Du kannst mit uns sprechen, lachen oder diskutieren. WIR LEBEN…..

Lang angekündigt und nicht zu übersehen – „The danish Girl“ kam diese Woche in die deutschen Kinos und Gender-BS war natürlich im Kino (wo sonst).

Der dänische Landschaftsmaler Einar Wegener (Eddie Redmayne) führt mit seiner Frau Gerda (Alicia Vikander), ebenfalls Malerin, ein bewegtes Künstlerleben im Kopenhagen der Zwanziger Jahre. Die Ehe der beiden ist glücklich, bis Einars Leben eines Tages eine grundlegende Änderung erfährt: Als Gerdas Modell verhindert ist, bittet sie ihren Mann, sich von ihr als Frau verkleidet porträtieren zu lassen. Einar gelingt die Verkörperung einer Frau so gut, dass Gerda die Figur völlig begeistert „Lili“ tauft und fortan immer häufiger gemeinsam mit ihrem Mann dieses Rollenspiel auslebt. Doch für Einar ist Lilli sehr bald mehr als nur eine Rolle, er entdeckt in ihr seine wahre Identität. Er entschließt sich zu einer geschlechtsangleichenden Operation, um fortan als Frau leben zu können. Doch was bedeutet das für die Ehe der Wegeners?

Es ist nicht das Klischee des „sich verkleidens“ – der Film zeigt auf einer sehr einfühlsamen und emotioanlen Weise das Entdecken seines „Ich“, seiner Idendität. Einar Wegener lässt uns an seinem Weg teilhaben, an den Unvwissen der damaligen Gesellschaft, den lange vergeblichen Versuchen Hilfe zu bekommen. Fest an seiner Seite bei dem Erkenntnisprozess ist seine Frau Gerda. Innerlich zerrissen aus Liebe zu ihrem Mann, den sie gerne behalten möchte und der wachsenden Gewißheut, dass Lilly – die Figur, die sie aus einer Laune geschaffen hatte- dieser gewohnten Beziehung im Wege stehen wird und letztenlich unwiederbringlich in die Vergangenheit drängt.

Der Zuschauer erlebt einen emotionalen Werdegang, das Auf und Ab in einer Beziehung und den Kampf eines Menschen um seine eigene Idendität. Einar Wegener zeigt, wie schwer es ist, seine gefühlte Idendität zu erkunden und sich in dieser mitzuteilen. Er läuft Gefahr als schizophren und pervers zu gelten – andererseits findet er Lilly Menschen, denen er sich mitteilen kann. Der Film zeigt aber auch die Stärken und inneren Kämpfe einer Ehefrau, die zu erkennen beginnt, dass ihr Mann, den sie bisher kannte, so nicht mehr existent sein wird, vielleicht nie existent war, wie sich in einer Jugendepisode zeigt.

Auch wenn die Beziehung zwischen Gerda und Einar immer wieder zu scheitern droht, zeigen beide doch wieviel Stärke man gegenseitig aus einer Partnerschaft dem anderen geben kann.

 

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