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Kongress „Gemeinsam für Vielfalt in Niedersachsen“ – Zukunftstische

Foto 002. Oktober 2015 – ein guter Tag für die Trans* in Niedersachsen.

Über 100 Akteure_innen aus ganz Niedersachsen haben sich zusammengefunden, um die Ergebnisse aus den Zukunftstischen zusammenzufassen und mit klaren Möglichkeiten zur Umsetzung zu unterlegen. Die bisherigen Ergebnisse füllten dabei schon einige Seiten Papier – in 16 Workshops zu 8 Kernthemen wurden dann die Möglichkeiten für Niedersachsen noch einmal auf den Punkt gebracht.

Grundlage der bis dahin erfassten Ergebnisse waren fast 130 Befragungen von Aktiven und weit über 100 Teilnehmer bei den Zukunftstischen , die in ganz Niedersachsen stattgefunden hatten.  Die Themengebiete waren:

  • Bildung
  • Schutz vor Gewalt
  • (Wahl-)Familie
  • Gesundheit
  • Arbeitswelt
  • Sichtbarkeit.

Gerade für uns Trans*Personen in Niedersachsen gab es in allen Themenbereichen eine Vielzahl von Themen, in denen wir uns wiederfinden und letztlich einbringen sollten. Ein Schwerpunkt aus dem Bereich „Gesndheit“ war die noch gängige Gutachterpraxis. Hier wurden insbesondere Rechtsverstöße der MDK aufgezeigt, die immer wieder auftreten und nicht als „Einzelfall“ abgetan werden können. In diesem Sinne wurde auch die Gutachterpraxis erneut an den Pranger gestellt. Dieser Diskriminierung muss ein Ende gesetzt werden.

Als gravierend wurde auch die Ansprechbarkeit von geeigneten Therapeuten dargestellt. Um eine flächendeckende Versorgung mit qualifizierten Fachpersonal sicherzustellen, wird es noch eine längere Zeit brauchen. Hier wurde von Daniela Thomä auch auf die Erfahrungen des PSAG-Symposiums verwiesen. Ein konkreter Vorschlag dazu war, die Kompetenz und Erfahrungen der Trans*Akteure sowie die fachliche Seite der Therapeuten an einen Tisch zu bringen und über den Inhalt und Bedarf von Beratungen zu diskutieren. In diesem Zusammenhang muss auch die derzeitige Praxis mit auf den Prüfstand. Mit Zwangsbegutachtung in der jetzigen Form ist weder den Betroffnen noch den therapeutischen Einrichtungen gedient.

Ebenso von Bedeutung ist die Integration in das gesellschaftliche und Erwerbsleben. In den Workshops „Arbeitswelt“ wurden für eine vielfältige Arbeitswelt unterschiedlichste Vorschläge gemacht. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie das Land Niedersachsen eine entsprechende Unterstüntzung geben könne. Die Vorschläge von gesetzlichen Anpassungen in der Arbeitswelt anzudenken oder Forderungen bei Ausschreibungen Diversity im Unternehmen nachzuweisen, ist oft schwer umsetzbar und erreicht nicht die Masse der Unternehmen.

Mein Vorschlag dazu – gerade im Hinblick auf die Begeisterungsfähigkeit der vielen KMU in Niedersachsen – das man die Arbeitgeber nicht verpflichten muss – besser sei es, auf die Vorteile von Diversity-Strategien hinzuweisen. Wenn ein Mitarbeiter_in sich wegen schwul, lesbisch oder trans* am Arbeitsplatz nicht verstecken muss und wertvolle Arbeitskraft tagtäglich damit verschwendet, eine Lebenslüge vor Kolleg_innen aufzubauen und aufrecht zu erhalten, wird er/sie deutliche produktiver und motivierter seine Arbeit erledigen. Ein klarer Vorteil für das Unternehmen. Um diese Kampagne ins Laufen zu bringen, wurde von mir vorgeschlagen, über das Wirtschaftsminiterium zu den IHK und Handwerkskammern in Zusammenarbeit mit LGBTI-Akteuren Gesprächskreise mit den Unternehmen anzubieten und Formen der Verwirklichung einer freien Arbeitswelt aufzuzeigen.

Foto 4

Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Frau Cornelia Rundt und Daniela Thomä

Es gab noch eine ganze Menge von Diskussionspunkten – die Zusammenfassung erfolgte am Nachmittag im Beisein der Niedersächsischen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Frau Cornelia Rundt.

Jetzt gilt es für alle Beteiligten noch Hausaufgaben zu machen. Über Ziele zu reden ist sicher ein erster Schritt, gemeinsame Wege zu finden das Ziel.

Und dass Frau Ministerin Rundt diese Sichtbarkeit im Land auch zeigen will ist offensichtlich.

Lassen Sie uns den Weg gemeinsam bauen und gehen Frau Ministerin Rundt.

 

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