Wege trennen und begegnen sich – im wahrsten Sinn des Wortes schein das auch für unser Apriltreffen zuzutreffen.
Eine liebe Freundin, die wir schon vor drei Jahren mit am Tisch hatten, fand nun auch wieder zu uns zurück. Viel hatte sich in dieser Zeit getan. Sandra hatte damals um Hilfe gebeten: Wir arrangierten einen Nachmittagskaffee – Sandra (damals noch als Mann) mit seiner Ehefrau und Kindern und meine Frau und ich. Es wurde an diesem nachmittag viel Kaffee gebraucht und und viel geredet. Vorbehalte und Unsicherheiten wurden offen angesprochen. Es war der Beginn eines dreijährigen Dialogs in der Familie. Gestern kam dann Sandra. Sie lebt noch immer mit ihrer Frau und den Kindern zusammen.
Und dann kam Alex – Biker-Lederjacke, Jeans: „Hallo, ich bin Alex….“ Seine Geschichte hat mich nachdenklich gemacht. Bereits vor drei Jahren hatte er versucht, in Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe im Braunschweiger Land aufzunehmen. Seine Versuche bei einer SHG scheiterten kläglich: „Weil ich in Bikerklamotten kam, wurde ich aus der Gruppe ausgrenzt, einen Zugang zur Gruppe hat man mir nie ermöglicht. Ich hatte es daher für die letzten Jahre aufgegeben und mich zurückgezogen.“
Ich frage mich allen Ernstes, was in den Köpfen mancher Selbsthilfegruppen vorgeht. Wie oft beschweren sich gerade diese Selbsthilfegruppen, über Ausgrenzung, Mobbing und Diskrimierung? Im gleichen Atemzug verurteilen die Verantwortlichen selbst Menschen, die den Weg in eine SHG finden wollen und grenzen auf Grund von Äußerlichkeiten aus. Vielleicht nur deswegen, weil eine Bikerjacke nicht in das Gruppenbild passt? Die Verantwortlichen dieser Gruppe sollten echt mal über ihr eigenes Weltbild nachdenken !
Alex hingegen fand einen freien Platz bei uns am Tisch, ebenso ein Bier und ich fand ein tolles Gespräch und lernte einen sensiblen Menschen kennen.
Ernst wird es nun mit 2 Projekten. An der Fachhochschule Salzgitter produzieren Studentinnen einen Podcast und inzwischen zum dritten Mal arbeiten wir mit der Klinikschule des HEH im Rahmen einer Projektwoche zusammen. Beide Projekte haben gestern nun offiziell begonnen. Das Gender-Treffen war so eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und Informationen und Hintergründe auszutauschen.
In diesem Zusammenhang muss noch eins gesagt werden.
Ich hatte für unser Apriltreffen 9 Plätze reserviert…. April April …. wir waren wieder einmal mehr Leute. Das Team von Lord Helmchen war flexibel wie immer: Auch beim dritten Mal war das hinzustellen von Stühlen mit freundlichen Worten und einem Lächeln begleitet.
Seit 2015 organisieren wir im Lord Helmchen unsere Treffen – Sonderwünsche wie Multimedia, Beamer, Essen oder Trinken waren für das Team um Thomas nie ein Problem. Ein Grund mehr an dieser Stelle ein Herzliches Dankeschön in diese heiligen Hallen zu rufen.